Pflege und Quartiersbausteine

Neue Wohnformen ermöglichen Menschen mit Pflege-, Assistenz- und Unterstützungsbedarf ein selbstbestimmtes und selbstständiges Wohnen bis ins hohe Alter. Ein verbreitetes Konzept ist das Bielefelder Modell, das auch an anderen Standorten in der Bundesrepublik erfolgreich umgesetzt wird. Ambulant betreute Wohngemeinschaften bieten Menschen, die rund um die Uhr Betreuung benötigen, Strukturen und Abläufe, die annähernd dem selbstbestimmten Leben im privaten Haushalt entsprechen.

Projekte Gemeinschaftlichen Wohnens plus verbinden Elemente des gemeinschaftlichen Wohnens mit Bausteinen zur Pflege, Versorgung und Teilhabe. Wie alle Neuen Wohnformen sind sie Kooperationsprojekte. Partnerschaften bestehen z.B. zwischen Kommunen, Wohnungsunternehmen, Pflegeanbietern und Wohnprojektgruppen.

Die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer werden teilweise in die Projektentwicklung einbezogen und gestalten später das Gemeinschaftsleben im Projekt aktiv mit. Während das Gemeinschaftliche Wohnen nachbarschaftliche Unterstützung, regelmäßige Kontakte und niedrigschwellige Hilfen im Alltag fördert, sichern professionelle Dienstleistungen die regelmäßige Pflege und Versorgung unterstützungs- und assistenzbedürftiger Bewohnerinnen und Bewohner und ermöglichen ihnen ein selbstbestimmtes Wohnen im vertrauten Umfeld.  

Von plus-Bausteinen wie Wohn-Pflege-Gemeinschaften, Wohngruppen für Menschen mit Behinderung, Quartierscafés oder Pflege-/Gästewohnungen profitiert zugleich das Wohnumfeld. Die kommunale Daseinsvorsorge wird gestärkt.

Tipp

Erfolgreiche und nachhaltige plus-Projekte setzten konzeptionell an lokalen Bedarfslagen an und entstehen in engem Austausch mit der Kommune und Akteuren aus dem Quartier bzw. Wohnumfeld. Einige Bundesländer fördern Projekte mit Quartiersbezug und Neue Wohnformen. Informationen finden Sie in der WIN-Förderdatenbank.
 

Material zum Download

Gemeinschaftliches Wohnen plus - Teilhabe, Fürsorge, Pflege, Beratung

Die Fachpublikation (2018) basiert auf der Analyse und Auswertung des Modellprogramms Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben des BMFSFJ. Aufgezeigt werden Wege, wie Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf möglichst selbstbestimmt in der Mitte der Gemeinschaft, im vertrauten Wohnumfeld leben können.

 

 

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Gründungsleitfaden Inklusives Wohnen

Der Leitfaden von WOHN:SINN führt durch den Gründungsprozess eines inklusiven Wohnprojekts. Egal ob Sie noch am Anfang stehen oder sich mitten in der Umsetzung befinden: Der Leitfaden mit einer wachsenden Sammlung an hilfreichen Artikeln hilft Ihnen bei jedem Schritt weiter. Er basiert auf den Erfahrungen von erfolgreichen inklusiven Wohnprojekten, die in einem Forschungsprojekt mit der Medical School Berlin ausgewertet wurden.

Hier geht es zum Gründungsleitfaden Inklusive Wohnformen:

Potenziale gemeinschaftlicher Wohnformen - eine Bilanz

Die Fachpublikation (2020) versammelt die wichtigsten Ergebnisse basiert auf der Analyse und Auswertung und Erkenntnisse aus vier Jahren fachlicher Begleitung des Modellprogramms Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben des BMFSFJ. 

Im Rahmen des Programms wurden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von 2015-2019 insgesamt 34 innovative und richtungsweisende neue Wohnformen mit Vorbildcharakter für die jeweilige Region gefördert. All diese Projekte stärken die Inklusion und Teilhabe beim Wohnen, indem sie dazu beitragen, gemeinwohlorientierte Wohnumfelder zu entwickeln, in denen Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und Lebenslagen möglichst Selbständig und Selbstbestimmt leben können.

Unterschiedliche Akteure aus Städten und Gemeinden, Wohnungsunternehmen, Sozialverbänden und der Zivilgesellschaft begegnen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem demografischen Wandel mit neuen Konzepten und Projekten. Viele von ihnen erkennen und nutzen die Potenziale Gemeinschaftlichen Wohnens sowie neuer Wohn-Pflege-Formen für die lokale, regionale und strukturelle (Weiter-)Entwicklung. Die vorliegende Publikation informiert über die Genese der Modellprojekte, über Hürden ihrer Planung bzw. Realisierung und deren Überwindung, über Finanzierungsoptionen sowie über bestehende und wünschenswerte Förderansätze. Sie soll inspirieren und Mut machen, neue Wege beim Thema Bauen und Wohnen zu gehen.

 


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